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Chengdu weiß zu überzeugen: Nur das Wetter bleibt ungewiss

Als Kai Schirmer am Dienstagmorgen aus Chengdu kommend wieder in Frankfurt landete, war von der Ungewissheit, mit der er eine Woche zuvor den Hinflug nach China angetreten hatte, nichts mehr übrig. „Wir können einen ganz grünen Haken hinter die Reise machen. Chengdu hat sich von seiner besten Seite gezeigt. Ich habe einen rundum sehr positiven Gesamteindruck gewonnen und gehe extrem beruhigt in die kommenden Monate“, sagt der Sportdirektor der Leistungssportsparte in der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Vom 7. bis 17. August finden in der 20-Millionen-Einwohner-Stadt in der südwestchinesischen Provinz Szechuan die World Games statt, die Weltspiele der nicht-olympischen Sportarten. Rettungsschwimmen, für das die DLRG verantwortlich zeichnet, zählt zum 34 Sportarten umfassenden Wettkampfprogramm, und am vergangenen Wochenende konnten sich 128 Athlet*innen aus drei dieser Sportarten – Pétanque, Underwater (mit den Disziplinen Flossenschwimmen und Freitauchen) sowie Rettungsschwimmen – beim Testwettkampf World Games Series mit den Begebenheiten vor Ort vertraut machen. 

Chance für engagierte Sportvereine: Noch bis 30. Juni bei den „Sternen des Sports“ 2025 bewerben

Ob in den Bereichen Bildung und Qualifikation, Gesundheit und Prävention, Klimaschutz oder Demokratieförderung - ebenso wie die tägliche Vereinsarbeit mit Mitgliedergewinnung, Digitalisierung, Ehrenamtsförderung oder Vereinsfesten: Alles, was den Sport und das Vereinsleben stärkt, trägt zum Gemeinwohl der Gesellschaft bei und hat eine Chance auf eine Auszeichnung bei den „Sternen des Sports“. Von der lokalen Bronzeebene über anschließend regionale Silber-Auszeichnungen bis zur Bundesebene in Gold sind zahlreiche Preise zu gewinnen. Der Gewinnerverein des „Großen Stern des Sports“ in Gold wird im Januar 2026 in Berlin ausgezeichnet und erhält ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.

DOSB-Präsident Thomas Weikert: „Die Sportvereine leisten tagtäglich wertvolle Arbeit für unsere Gesellschaft - sei es in der Gesundheitsförderung, der Inklusion oder der Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Sie sind Orte der Begegnung und Teilhabe, an denen Werte wie Fairplay, Respekt und auch gelebte Demokratie vermittelt werden. Das, was Sportvereine für unsere Gesellschaft leisten, ist einmalig. Die ‚Sterne des Sports‘ rücken dieses Engagement in den Fokus und geben ihm die verdiente Anerkennung. Ich freue mich auf viele inspirierende Bewerbungen im Jahr 2025 und ermutige alle Sportvereine, ihre Projekte einzureichen.“ 

Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR): „Wir haben mit der Sterne-Auszeichnung in den über 20 Jahren gemeinsam mit dem DOSB bereits viele ideenreiche und innovative Vereinsformate würdigen können, die Menschen ehrenamtlich realisiert haben. Die Vereinsmitglieder schaffen unschätzbare Mehrwerte für ihre Mitmenschen, für die Region, für die Lebensqualität und das Miteinander vor Ort. Das ist uns Volksbanken und Raiffeisenbanken wichtig und unterstützen wir gern - ganz nach dem Motto ‚Cooperatives Build a Better World‘ des von den Vereinten Nationen ausgerufenen Internationalen Jahres der Genossenschaften 2025. Wir freuen uns in dieser Wettbewerbsrunde daher ganz besonders auf zahlreiche Einreichungen von gesellschaftlich engagierten Sportvereinen.“ 

Gute Fortschritte in Italien: viel Vertrauen, dass alles fertig wird

DOSB: Olaf, du warst in der vergangenen Woche für sieben Tage auf Inspektionsreise in Norditalien unterwegs. Welchen Eindruck hast du vom Stand der Vorbereitungen?

OLAF TABOR: Ich konnte mir an den sechs Clustern, in denen die Spiele stattfinden werden, die Wettkampfstätten anschauen. Überall ist noch manches im Bau oder in der Modernisierungsphase, was aber normal ist. Es sind nur wenige Sportstätten, die noch Bauchschmerzen bereiten und bei denen man viel Fantasie benötigt, um sich vorzustellen, dass in elf Monaten dort alles fertig sein wird. Aber dass sie Wunder vollbringen können, haben die Italiener mit dem Bau des Eiskanals in Cortina bewiesen. Dort gab es vor einigen Wochen noch die Sorge, dass die Wettkämpfe im Rodeln, Bob und Skeleton in die USA verlegt werden müssten. Jetzt steht da nicht nur eine Bahn, auf der bereits erste Testfahrten stattgefunden haben, sondern sie wird auch noch von allen Seiten ausgesprochen positiv bewertet. Deshalb habe ich großes Vertrauen in die Veranstalter, dass alles rechtzeitig und vor allem zufriedenstellend fertig wird.

Der Eiskanal musste neu gebaut werden, was für viel Kritik gesorgt hat, die anderen Sportstätten sind aber allesamt bestehende Austragungsorte. Ist dort dennoch viel Modernisierungsbedarf?

TABOR: Zu Olympischen Spielen müssen alle Wettkampfstätten auf den erforderlichen olympischen Standard gebracht werden, und daran wird intensiv gearbeitet, insbesondere an den Mailänder Sportarenen, an den Schanzen in Val di Fiemme und im Biathlon-Stadion von Antholz. Aber das angestrebte Ziel, dass zu den Testwettkämpfen zu Beginn der kommenden Wintersportsaison alles auf dem gewünschten Stand sein wird, dürfte erreicht werden. Italien verfügt als ein Kernland des Wintersports über großen Sachverstand. Wir haben es an allen Austragungsorten mit erfahrenen Ausrichtern von Sportgroßveranstaltungen zu tun. Die wissen genau, was zu tun ist, die Eventerfahrung und die Organisationskompetenz sind überall hoch. Und das beruhigt mich.

Wie steht es um die Unterbringung der Teams und Delegationen, ist da alles im Plan?

TABOR: Für die Olympiamannschaften aus aller Welt gibt es keinerlei Engpässe in der Unterbringung oder bei der Versorgung. Es gibt in Mailand, Cortina und Val di Fiemme Olympische Dörfer, in Antholz, Bormio und Livigno werden mehrere Hotels zu einer Art temporärem Dorf zusammengeschlossen. Die Rahmenbedingungen sind überall unterschiedlich, aber gerade das trägt dem Charme der regionalen Besonderheiten Rechnung. Und um die Verpflegung muss sich in Italien sowieso niemand Sorgen machen; höchstens, dass man zunehmen könnte…

Als größte Herausforderung wird die große Entfernung zwischen den Clustern und das dadurch entstehende Verkehrsproblem beschrieben. Wie schätzt du das ein?

TABOR: Es war von Beginn an klar, dass die Entfernung zwischen den Clustern eine enorme Herausforderung für alle Beteiligten werden würde. Es werden die am weitesten in die Fläche verzweigten Spiele seit 2006 in Turin sein. Mal eben von Cluster A nach B zu fahren, das wird nicht so einfach möglich sein, denn schon bei normalen Straßenverhältnissen liegen bis zu fünf Stunden Fahrt zwischen den entferntesten Austragungsorten. Und im Winter, bei schlechtem Wetter und zusätzlich mit einem hohen Aufkommen an Fans, die die Wettkämpfe besuchen wollen, wird das noch deutlich komplizierter. Vor diesen Problemen stehen vor allem die großen Teams, die in allen Clustern Athleten haben. Über das Thema Transport zerbrechen sich viele Verantwortliche schon länger den Kopf.

„Die Maccabiah muss ausgetragen werden, gerade jetzt!“

DOSB: Alon, du hast in einigen Interviews herausgehoben, welche Zäsur der Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 darstellt. Ist die kommende Maccabiah vor diesem Hintergrund die schwierigste, aber vielleicht auch wichtigste der Geschichte?

Alon Meyer: Wir hatten Ende der 80er-Jahre und um den Jahrtausendwechsel im Zuge der Intifada auch schon sehr schwierige Spiele. 2001 waren nur rund 25 Prozent aller infrage kommenden Teilnehmenden bereit, nach Israel zu reisen, auch wir waren nur mit einem Rumpfteam da. Dennoch ist nicht zu leugnen, dass die erste Maccabiah seit dem terroristischen Angriff der Hamas unter einem ganz besonderen Stern steht. Die Lage ist sehr instabil und angespannt. Es ist nicht einfach, unter diesen Umständen Menschen als Teilnehmer einer Sportveranstaltung zu akquirieren. Aber wir haben Israel während der ersten beiden Intifadas den Rücken gestärkt und werden das auch jetzt wieder tun. 

Es gibt immer wieder Gerüchte, dass die Maccabiah wegen der Sicherheitslage kurzfristig ausfallen könnte. Wie ist da der Stand?

Ich war am vorvergangenen Wochenende zum Maccabiah-Weltkongress in Tel Aviv, und dort haben uns die Veranstalter in vielerlei Hinsicht sehr beruhigen können. Wer Israel, seine Politik und die Bürger kennt, der weiß, dass alles Menschenmögliche getan wird, um die Sicherheit zu garantieren. Israel richtet diese Spiele nicht nur angesichts der Verantwortung für deren Historie aus, sondern auch mit der Erfahrung eines Staates, in dem Sicherheit eine Rolle spielt, die wir uns in Deutschland nicht annähernd vorstellen können. Während meines Aufenthaltes in Tel Aviv gab es dreimal Bombenalarm, passiert ist gar nichts. Stand heute wird die Maccabiah keinesfalls abgesagt. Im Gegenteil, das Motto lautet „More than ever“, weil es gerade jetzt wichtig ist, ein Zeichen zu setzen, dass sich Juden nicht einschüchtern lassen wollen.

Die Maccabiah findet seit jeher in Israel statt. Warum ist das so? Wäre es nicht wichtig, auch außerhalb Israels mit einem solchen Großereignis Zeichen zu setzen?

Es hat einerseits historische und kulturelle Gründe, dass die Maccabiah immer in Israel stattfindet. 1932, als sie noch vor der Gründung des israelischen Staats im Jahr 1948 in Tel Aviv erstmals stattfand, war sie eine Reaktion darauf, dass Juden seit Ende des 19. Jahrhunderts weltweit aus Sportvereinen und von Sportveranstaltungen ausgeschlossen wurden und sich deshalb selbst organisieren mussten. Der zionistische Ansatz, eine geschützte Sportveranstaltung für jüdische Sportlerinnen und Sportler zu schaffen, spielt bis heute eine Rolle, auch wenn glücklicherweise Juden mittlerweile längst zu allen Großveranstaltungen zugelassen sind. Andererseits spielt auch der Sicherheitsaspekt eine Rolle, in Israel ist eine solche Veranstaltung am einfachsten zu schützen. Trotzdem setzen wir mit Veranstaltungen wie den European Maccabi Games, die 2015 in Berlin stattgefunden haben, auch außerhalb Israels Zeichen. 

Niemand holte mehr Medaillen! Deutschland gewinnt Nationen-Ranking der Wintersportsaison 2024/25.

Fest steht: Deutschland hat mehr als geliefert! Deutschlands Wintersportler*innen haben über alle Olympischen Wintersportarten und -disziplinen hinweg die meisten Medaillen aller Nationen geholt. Damit können sie das große Wintersport-Ranking für sich entscheiden und klettern nach Platz drei in der Saison 2023/24 bis an die Spitze.

Die deutschen Athlet*innen haben in den 16 olympischen Sportarten Biathlon, Bobsport, Curling, Eishockey, Eiskunstlauf, Eisschnelllauf, Nordische Kombination, Rennrodeln, Shorttrack, Skeleton, Skibergsteigen, Skilanglauf, Skispringen, Ski Alpin, Ski Freestyle und Snowboard in den jeweiligen olympischen Disziplinen 298 Medaillen gewonnen. Diese teilen sich auf in 105-mal Gold, 115-mal Silber und 78-mal Bronze. Das kann sich sehen lassen!

Auf Platz zwei folgen die USA mit 267 Medaillen sowie Kanada auf Platz drei mit 222 und Norwegen auf Platz vier mit 213 Medaillen.

Die Krone als erfolgreichster deutscher Athlet sicherte sich Bob-Dominator Francesco Friedrich mit 19-mal Edelmetall (11 x G, 7 x S, 1 x B). Auch bei den Frauen geht die Auszeichnung an eine Bobsportlerin: Laura Nolte krönte sich mit 17 Medaillen (9 x G, 4 x S, 4 x B) zur Gesamtweltcupsiegerin, ebenso wie Franziska Preuß im Biathlon mit 17 Medaillen (7 x G, 5 x S, 5 x B).

 

Medaillen

Deutsche Medaillen

Nationenwertung

Gesamt

2849

298

1

Frauen

1303

153

2

Männer

1348

129

3

Mixed

198

16

6

Wahl zu Parasportler*innen des Jahres 2024

Die deutschen Goldmedaillengewinner*innen der begeisternden Paralympics in Paris stehen im Fokus der Wahl der Para Sportler*innen des Jahres 2024. Vor gut einem halben Jahr haben die deutschen Athlet*innen für Furore gesorgt und mit ihren Leistungen begeistert bei den größten und reichweitenstärksten Paralympischen Spielen aller Zeiten. Zur Abstimmung stehen fünf Sportlerinnen, vier Sportler, fünf Teams und fünf Nachwuchsathlet*innen.

Die Vorauswahl hat ein neunköpfiges Expertengremium getroffen. Fans und Interessierte des Para Sports sind jetzt aufgerufen, ihre Favorit*innen auszuwählen und über die Siegerinnen und Sieger der Wahl des Deutschen Behindertensportverbands (DBS) zu entscheiden. Bis Donnerstag, 3. April, 24.00 Uhr, ist die Abstimmung für die Para Sportler*innen des Jahres 2024 unter www.teamdeutschland-paralympics.de/wahl möglich.

Zur Wahl stehen:

Para Sportlerin:
• Maike Hausberger (Para Radsport)
• Natascha Hiltrop (Para Sportschießen)
• Sandra Mikolaschek (Para Tischtennis)
• Tanja Scholz (Para Schwimmen)
• Elena Semechin (Para Schwimmen)

Para Sportler:
• Taliso Engel (Para Schwimmen)
• Markus Rehm (Para Leichtathletik)
• Maurice Schmidt (Rollstuhlfechten)
• Josia Topf (Para Schwimmen)  

Para Team:
• Para Dressursport-Equipe
• Para Rudern-Doppelzweier (Hermine Krumbein & Jan Helmich)
• Para Tischtennis-Doppel (Stephanie Grebe & Juliane Wolf)
• Para Tischtennis-Doppel (Valentin Baus & Thomas Schmidtberger)
• Rollstuhlbasketball Herren

Para Nachwuchssportler*in:
• Gina Böttcher (Para Schwimmen)
• Nele Moos (Para Leichtathletik)
• Hermine Krumbein (Para Rudern)
• Maurice Schmidt (Rollstuhlfechten)
• Lennart Sass (Para Judo) 

 

Sport und Bewegung mit älteren Menschen bei Hitze

Im Zuge des Klimawandels nehmen heiße Tage und Hitzewellen in Deutschland zu. Ältere Menschen sind besonders gefährdet, körperliche Anstrengung kann ein zusätzliches Risiko darstellen. Doch belegt ist auch, dass Sport und Bewegung gerade im Alter einen hohen Stellenwert für die Lebensqualität haben. Wer sich bewegt und in einem körperlich fitten Zustand ist, kann auch hohe Temperaturen besser tolerieren. Vor dem Hintergrund der immer älter werdenden Gesellschaft in Deutschland hat dieser Zusammenhang eine besondere Relevanz. Doch wie können ältere Menschen auch bei Hitze sicher in Bewegung bleiben? Wie können Vereine und Übungsleitende verantwortungsvoll handeln?

Gemeinsam mit Vertreter*innen folgender Partner: Universität Heidelberg, BIÖG, DOSB, Landessportbund Hessen, Landessportbund Nordrhein-Westfalen, Landessportverband Schleswig-Holstein, Deutscher Ruderverband, Deutscher Turner-Bund und Deutscher Fußball- Bund wurde ein Maßnahmenpaket für Vereine, Übungsleitende und Teilnehmende entwickelt.

FAQs Maccabiah 2025: More Than Ever

Was ist die Maccabiah? 
Die Maccabiah ist das größte jüdische Sportereignis der Welt. Sie findet alle vier Jahre in Israel statt. Mehr als 10.000 jüdische Sportlerinnen und Sportler nahmen an den beiden vergangenen Ausgaben teil. Auch in diesem Jahr wird eine ähnliche Zahl aus rund 80 Nationen erwartet. Medaillen werden in 42 Disziplinen vergeben, darunter im 3x3 Basketball, Fußball, Tennis, Gerätturnen und Schwimmen. 

Warum gibt es sie, und seit wann wird sie ausgetragen? 
Die Maccabiah verbindet sportliche Höchstleistungen mit jüdischer Identität, Gemeinschaft und Zusammenhalt. Sie ist eine sehr wichtige gesellschaftliche Einrichtung und der größte jüdische Heiratsmarkt. Ausgetragen wird sie seit 1932, sie fand noch vor der Staatsgründung Israels im Jahr 1948 erstmals in Tel Aviv statt, damals mit 390 Sportlern aus 18 Nationen. Sie hat sich zu einem Symbol für jüdische Stärke und Einheit entwickelt und steht für das Überleben und die Weiterentwicklung des jüdischen Lebens trotz aller Herausforderungen. 

Wann findet die nächste Ausgabe statt, und was ist daran besonders? 
Die 22. Auflage der Maccabiah soll vom 8. bis 22. Juli in den Städten Jerusalem, Haifa, Netanya und Tel Aviv stattfinden. Angesichts des Hamas-Angriffs auf Israel am 7. Oktober 2023 und des weltweiten Anstiegs des Antisemitismus ist die Maccabiah 2025 eine der wichtigsten Austragungen der vergangenen Jahrzehnte. Das Motto „More Than Ever“ betont die Notwendigkeit, jüdisches Leben und Sport nach dem 7. Oktober 2023 sichtbarer und widerstandsfähiger zu machen. 

Wie viele und welche Sportler*innen entsendet Deutschland, und welche Teilnahmebedingungen müssen diese erfüllen? 
Bei der bislang letzten Auflage, die wegen der Corona-Pandemie von 2021 um ein Jahr verschoben werden musste, waren rund 230 deutsche Athlet*innen dabei. Diese Zahl peilt die nationale Dachorganisation Makkabi Deutschland auch in diesem Jahr an. Welche Sportler*innen dabei sind, ist noch nicht klar, die Nominierungen erfolgen in den kommenden Wochen. Folgende Auflagen müssen Teilnehmende erfüllen: Jüdische Konfession oder jüdische Eltern; Mitglied eines Makkabi-Kaders; Teilnahme durch Trainer*in/Betreuer*in bestätigt; zwei Anmeldungen vollständig und formgerecht ausgefüllt. 

Wie ist der jüdische Sport in Deutschland organisiert? 
Makkabi Deutschland ist Teil der weltweiten Maccabi-Bewegung und eine Mitgliedsorganisation des DOSB. Mit mehr als 8.000 Mitgliedern in 40 bundesweiten Ortsvereinen fördert der Verband die Vielfalt und die jüdische Gemeinschaft. Gegründet wurde er 1903 als „Bar Kochba“ - erster jüdischer Sportverein Deutschlands - in Berlin. Nachdem die Nazis die Vereinigung zerschlagen hatten, erfolgte 1965 in Düsseldorf die Neugründung. Makkabi Deutschland bietet sportliche Förderung auf allen Ebenen von Breiten- bis Leistungssport. Der Verband fördert und stärkt jüdische Traditionen und Identität, engagiert sich in der Antisemitismusbekämpfung und für Integration und Vielfalt. Ein wichtiger Schwerpunkt ist auch die Jugendarbeit, die über Sommerlager, Trainingscamps und Workshops die Vermittlung sportlicher und kultureller Werte zur Stärkung der jüdischen Identität vorantreibt. 

Weitere Informationen findet ihr unter www.maccabiah.com und www.maccabi.org.

Ein Jahr Sportabzeichen-Digital: Gemeinsam stark und die Zukunft im Blick

Vor einem Jahr haben wir ein neues Kapitel in der Organisation und Verwaltung des Deutschen Sportabzeichens aufgeschlagen. Heute blicken wir mit Stolz auf das bisher Erreichte zurück und schauen motiviert in die Zukunft. Rund 60.000 registrierte User befinden sich bereits auf der Plattform. Davon sind 46.000 als Sportler*innen, 12.000 als Prüfer*innen und rund 700 als Mitarbeiter*innen von Landessportbünden, Stadt- /Kreissportbünden und Sportkreisen angemeldet. 

Es werden fleißig Leistungen eingetragen, Sportabzeichen eingereicht und beurkundet. Über den direkten Link zur Bewegungslandkarte findet man aktuell rund 1.500 Sportabzeichen-Treffs. Die digitale Plattform ermöglicht eine effiziente Verwaltung von Prüfungen, eine bessere Nachverfolgbarkeit der Leistungen und eine moderne, benutzerfreundliche Handhabung.

European Sport for All Forum: TAFISA feiert gelungene Premiere in Frankfurt

Nach zwei Tagen intensiven Programms fiel es Gaëtan Garcia sehr schwer, das Highlight einer gelungen Premiere zu benennen. „Wir hatten so viele spannende Vorträge und Workshops, dass es mir nicht möglich ist, einen herauszuheben. Das Feedback, das wir erhalten haben, war so positiv, dass wir dieses Event auf jeden Fall wiederholen werden“, sagte der Franzose, der als Head of Operations für den Breitensport-Weltverband TAFISA (The Association for International Sports for All) das erste Europa-Forum mitorganisiert und geleitet hatte.

Von Mittwochmorgen bis Donnerstagmittag diskutierten 125 Tafisa-Mitglieder aus 32 europäischen Ländern im Landessportbund Hessen an der Otto-Fleck-Schneise in Frankfurt zu Themen wie „Frauen dabei zu helfen, Grenzen und Hürden im Sport für alle zu überwinden“ oder „Die neue Rolle von Sportvereinen“. Besonderer Fokus lag auf dem Panel zum Komplex „Empowering Inclusive Communities through Sport for All: Capacity-Building for Impactful Change“, zu dem das Schweizer IOC-Mitglied Ollie Dudfield einen Impulsvortrag hielt. Dazu gab es eine Reihe an strategischen Workshops, aus denen wichtige Inhalte generiert wurden, die der Europäischen Kommission zur Verfügung gestellt werden sollen, um die Finanzierung von Projekten mit Sportbezug argumentativ zu untermauern.

Entstanden war die Idee für das Forum daraus, dass diverse Meetings anstanden, deren Inhalte für ein breites Plenum interessant schienen. „Wir haben diese Meetings in dieser Woche von Montag bis Freitag gebündelt und als Mittelpunkt unter dem Motto ,Shaping the Sport in Europe‘ das Forum angeboten“, sagte TAFISA-Präsident Wolfgang Baumann, der sich besonders darüber freute, in Ann-Kathrin Linsenhoff, die als CDU-Schatzmeisterin das Land Hessen vertrat, auch eine Olympiasiegerin (1988 mit dem Dressurreit-Team) auf dem Podium begrüßen zu können. Frankfurt bot sich als Tagungsort an, weil die 1991 in Bordeaux (Frankreich) gegründete TAFISA seit 2005 ihren Hauptsitz in der Main-Metropole hat. „Wir haben einen sehr guten Kontakt zum DOSB und zum LSB Hessen und sind sehr dankbar für die Unterstützung“, sagte Baumann.

„Sport ist Motivation in allen Bereichen, deshalb gehört er zentral auf die Agenda“

Der DOSB hat zehn Forderungen an die neue Bundesregierung aufgestellt – und wir untermauern diese in den Wochen des Bundestagswahlkampfs und der anschließenden Koalitionsverhandlungen mit der Unterstützung von Testimonials aus dem Leistungssport, um anhand von Beispielen aus der Praxis deutlich zu machen, was diese Forderungen dem organisierten Sport bedeuten. Der Link zu allen zehn Forderungen findet sich am Textende. In der letzten Folge geht es um Verortung und Verantwortung.

Sein Interesse an sportpolitischen Themen ist verbrieft, und das nicht erst, seit Ronald Rauhe im vergangenen Herbst in das vom DOSB und dem Bundesministerium des Innern (BMI) geförderte Leadership-Programm eingestiegen ist, das deutsche Führungskräfte darauf vorbereitet, die Sportwelt mitzugestalten. Kaum überraschend also, dass der zweimalige Kanurennsport-Olympiasieger für den Abschluss dieser Serie, die die zehn Forderungen des organisierten Sports an die Bundespolitik veranschaulicht, sofort seine Bereitschaft erklärt hatte. Die Berufung einer Sportministerin oder eines Sportministers im Bundeskanzleramt hält der 43-Jährige, der in der Athletenkommission des Europäischen Olympischen Komitees (EOC) engagiert ist, für einen ganz wesentlichen Schritt, um die Bedeutung des Sports für die Gesellschaft zu untermauern.

„Leider ist der Stellenwert des Sports nicht mehr so hoch, wie er es mal war. Die Gründe dafür sind vielfältig, man kann diese Diskussion herunterbrechen bis zu den Bereichen Schule, Vereine und Elternhaus, in denen manches nicht mehr so läuft, wie es notwendig wäre“, sagt er. Der Medaillenspiegel zumindest bei Olympischen Sommerspielen, der gern als Diskussionsgrundlage für Versäumnisse im Spitzensport angeführt wird, „ist ein Spiegel dessen, was sich falsch entwickelt hat in den vergangenen Jahren. Und wenn wir das alles wieder in die richtige Richtung drehen wollen, dann muss der Sport auf höchster Ebene angebunden sein. Deshalb unterstütze ich die Forderung nach einem Staatsminister oder einer Staatsministerin vehement.“

Weg mit Barrieren! Sport für Menschen mit Behinderungen

Blindenfußball-Nationalspieler Taime Kuttig teilt zwei wichtige Perspektiven mit uns: er nimmt uns mit in sein sportliches Leben als Leistungssportler mit Sehbehinderung und in seinen Beruf als Sportmanager für Inklusion beim DOSB. Wir widmen uns dabei den teilweise unnötigen Barrieren im Kopf und klären, was wir im Sport gemeinsam besser machen können, um Menschen mit Behinderungen in den Sport zu bringen.

Hör z.B. hier direkt rein: Spotify, Apple, Deezer, Podigee.

Dienstreise mit Lerneffekt: DLRG auf dem Weg zur nächsten Erfolgsgeschichte

Eine große Portion Ungewissheit war im Gepäck dabei, als Kai Schirmer und Felix Hofmann am Dienstagmittag in Frankfurt am Main den Air-China-Flug nach Chengdu antraten. In der 20-Millionen-Einwohner-Stadt in der südwestchinesischen Provinz Szechuan finden vom 7. bis 17. August die 12. World Games statt, die Weltspiele der nicht-olympischen Sportarten. Als Vorbereitung darauf treten an diesem Wochenende von Freitag bis Sonntag 128 Athlet*innen aus den Sportarten Pétanque, Underwater (mit den Disziplinen Flossenschwimmen und Freitauchen) und Rettungsschwimmen zu den World Games Series an; einem Testwettkampf, bei dem es in erster Linie darum geht, sich mit den Begebenheiten vor Ort vertraut zu machen. Und weil China im Rettungsschwimmen ein weißer Fleck auf der Landkarte ist, soll der Sechs-Tages-Trip nach Fernost der kleinen Delegation der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) wichtige Erkenntnisse bringen.

„Wir hatten in China noch nie einen Wettkampf, ich kenne Chengdu deshalb bislang nur aus Erzählungen von Menschen, die dort 2023 zu den World University Games zu Gast waren“, sagt Kai Schirmer. Der 37-Jährige, der aus Bielefeld stammt und als Aktiver mehrfach Einzel-Gold bei Europameisterschaften gewann, ist Sportdirektor der Leistungssportsparte in der DLRG. Knapp 630.000 Mitglieder zählt die weltgrößte Wasserrettungsorganisation. Rund 60.000 davon betreiben Rettungsschwimmen als Sport, deren Speerspitze ist der Bundeskader, der aktuell 91 Sportler*innen umfasst. Einer davon ist Felix Hofmann. Der Sportsoldat aus Wiesbaden, der in der Woche nach dem Testevent 20 Jahre alt wird, hat in der Disziplin Super-Lifesaver die Qualifikation für die World Games bereits sicher und freut sich darauf, an diesem Wochenende auf dem Campus der Sancha-Lake-Sportuniversität die Wettkampfstätte kennenlernen zu können. „Das wird mit Sicherheit dabei helfen, mich noch professioneller auf den Höhepunkt der Saison vorzubereiten“, sagt er.

Rettungsschwimmen, im internationalen Jargon als Lifesaving bekannt, ist als Sportart zwar vielen Menschen geläufig, die zum Beispiel für ihre Ausbildung selbst ein entsprechendes Schwimmabzeichen erwerben mussten oder über ihren Schwimmverein damit in Berührung gekommen sind. „Aber das, was man für ein Abzeichen können muss, hat mit dem, was unsere Athletinnen und Athleten auf Hochleistungsniveau machen, nichts zu tun“, sagt Kai Schirmer. Rettungsschwimmen hat eine lange World-Games-Tradition. Seit der Premiere des Formats 1981 in Santa Clara (USA) zählt es zum Programm. Bis 2009 wurden Wettkämpfe sowohl im Becken als auch im Freiwasser ausgetragen. Seit 2013 beschränkt man sich, auch weil nur sehr wenige Orte auf der Welt über einen 50-Meter-Pool mit Platz für mehrere Hundert Aktive in Strandnähe verfügen, auf die Wettbewerbe im stehenden Gewässer, sprich: im Pool.

Event-Inklusionsmanager*in im Sport: Jana Reckmann

Erst einmal beobachten, die Lage analysieren und sich dann strategisch mit den Dingen auseinandersetzen, das liegt wohl im Wesen von Jana Reckmann. Mit einer ähnlichen Herangehensweise ist sie 2024 auch ihren damals neuen Job als Event-Inklusionsmanagerin (EVI) im Stadtsportbund Münster angegangen. Seit Reckmann drei Jahre alt ist, ist sie Borussia-Dortmund-Fan, spielte selbst zehn Jahre lang Fußball und geht im Sommer in den Alpen oder auch vor der Haustür, im Teutoburger Wald, wandern.

Mit dem Projektteam der Initiative „Sport für Alle“ des Stadtsportbunds Münster, der Lebenshilfe, SEHT Münster e.V. (Selbständigkeitshilfe bei Teilleistungsschwächen) und dem Verein für Mototherapie hat Reckmann eine Umfrage zum Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen erstellt. Daraus sollen mit den Vereinen passgenaue Bewegungsangebote entwickelt werden.

„Der Sport leistet einen zentralen Beitrag zur Integration - das müssen wir stärker zeigen“

Liebe Bianca, du bist seit September 2024 die neue Bundesprogrammleiterin für „Integration durch Sport“ (IdS) im DOSB. Kannst du uns zum Einstieg etwas zum Bundesprogramm erzählen, welche Schwerpunkte aktuell im Fokus stehen? 

Bianca Tamadon: „Integration durch Sport“ (IdS) schafft seit über 35 Jahren durch Sport Begegnungen und unterstützt Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte bei der gesellschaftlichen Teilhabe. Unsere 16 Programmleitungen in den Landessportbünden und -jugenden begleiten Vereine dabei aktiv. Neben interkulturellem Austausch setzen wir auf Demokratieförderung und Antirassismus. Gegenwärtig ist unser Fokus die Weiterentwicklung des Programms mit einer zeitgemäßen Strategie zusammen mit den bundesweiten Programmleitungen und den IdS-Teams. Einen weiteren Aspekt, den ich gerade besonders wichtig finde angesichts der gesellschaftlichen Entwicklungen und politischen Diskussionen in Deutschland, ist die Sichtbarkeit unseres Programms.  Der Sport leistet seit Jahrzehnten einen zentralen Beitrag zur Integration - das müssen wir stärker zeigen. 

Heute ist der „Internationale Tag gegen Rassismus“. Welche Rolle siehst du für den Sport bei der Bekämpfung von Rassismus und Ausgrenzung? 

Sportvereine sind weit mehr als Orte der körperlichen Betätigung - sie sind Orte der Begegnung, an denen Menschen Zeit, Interessen und Werte teilen. Gerade deshalb spielen sie eine zentrale Rolle in der Vermittlung von Vielfalt und einem respektvollen Miteinander. In aktuellen Zeiten, mit zunehmender Polarisierung, wichtiger denn je, dass der Sport eine klare Haltung zeigt - gegen Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung. 

Kirsty Coventry ist neue IOC-Präsidentin

Die 41-jährige Simbabwerin tritt damit die Nachfolge des deutschen Präsidenten Thomas Bach an und wird die erste Frau an der Spitze des IOC sein. Die Amtsübergabe erfolgt am 23. Juni 2025, dem als Olympic Day bekannten Jahrestag der Gründung des IOC.

DOSB-Präsident Thomas Weikert: „Ich gratuliere Kirsty Coventry ganz herzlich zur Wahl als IOC-Präsidentin und wünsche ihr viel Erfolg an der Spitze der Olympischen Bewegung. Frau Coventry hat während ihrer Schwimmkarriere an fünf Olympischen Spielen teilgenommen und sieben Medaillen gewonnen. Sie ist seit 2013 Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees und wurde wenige Jahre später in die IOC-Exekutive gewählt. Sie weiß, was es für eine erfolgreiche Zukunft des Olympischen Sports braucht. Als aktives Mitglied der Olympischen Bewegung wird sich der DOSB weiterhin tatkräftig für die Verbreitung der Olympischen Werte in Deutschland und die weltweite Sportentwicklung einsetzen. Wir freuen uns daher auf die Zusammenarbeit.“ 

Kostenfreies Online-Seminar „Sport bewegt Menschen mit Demenz“ – Auch 2025 wieder!

Sport hat sich als äußerst positiver Einfluss auf die Lebensqualität von Menschen mit Demenz erwiesen. Er kann nicht nur altersbedingte Krankheiten abmildern, sondern fördert auch die Teilnahme am sozialen Leben und erhält die Lebensfreude der Betroffenen. Dennoch zögern viele Sportvereine aufgrund von Unsicherheiten, das Thema Demenz als Bestandteil in ihre Angebote zu integrieren. Dem möchten wir entgegenwirken. In zwei aufeinander aufbauenden Modulen werden den Teilnehmenden grundlegende Kenntnisse über Demenz vermittelt und praxisorientierte Ansätze zur Gestaltung von Sport- und Bewegungsangeboten für Menschen mit Demenz vorgestellt.

Die Termine im Überblick:

• 16. Mai 2025: Modul 1 – Grundlagenvermittlung 
• 23. Mai 2025: Modul 2 – Praxisorientierung 

Die Seminare finden jeweils von 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr über die digitale Videokonferenz-Plattform Zoom statt. 

Interessierte können sich unter anmeldung(at)demenz-partner.de  anmelden. Nach erfolgreicher Anmeldung erhalten Sie den Zugangslink zum Online-Seminar. Die Teilnahme an den zwei Modulen wird mit einer Urkunde der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. als „Demenz Partnerin*in“ bestätigt. Zusätzlich kann eine Teilnahmebestätigung über vier Lerneinheiten vom DOSB ausgestellt werden.

Gemeinsam können wir einen positiven Beitrag zur Lebensqualität von Menschen mit Demenz leisten! Melden Sie sich noch heute an und machen Sie den ersten Schritt in eine inklusive und aktive Zukunft für alle!

Der Countdown läuft - Noch 2 Monate bis zum 3. Bundesweiten Trikottag

Am Trikottag sind alle Sportvereinsmitglieder dazu aufgerufen, einen Tag lang das Trikot, T-Shirt oder Sportoutfit ihres Heimatvereins im Alltag zu tragen. Damit soll Werbung gemacht werden für die Sportvereine im Land und für die wichtige Arbeit, die sie tagtäglich leisten.

Der Trikottag wird seit 2023 vom DOSB und seinen 102 Mitgliedsorganisationen als der national gefeierte Aktionstag für den Vereinssport in Deutschland durchgeführt.

Michaela Röhrbein, DOSB-Vorständin Sportentwicklung, sieht in der gemeinsamen Aktion viel Potenzial: „Der Trikottag bietet die Chance, meinen Verein auch außerhalb des Vereinslebens sichtbar zu machen. Sportvereine sind immens wertvoll für unsere Gesellschaft und verdienen Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Sie bringen Menschen zusammen und verbinden, schenken uns Lebensfreude, halten uns gesund und in Bewegung, lehren wichtige Werte wie Respekt und Fairplay und tragen maßgeblich zu gelungener Integration und Inklusion bei. Am Trikottag wollen wir alle gemeinsam einen Tag lang die volle Aufmerksamkeit auf die tausenden von Sportvereine lenken und sie für das feiern, was sie an jedem Tag für unsere Gesellschaft leisten.“

Der Rektor der Deutschen Sporthochschule Köln, Univ.-Prof. Dr. Ansgar Thiel (61), unterstützt das Anliegen: „Der Trikottag ermöglicht, dass Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen über Trikotfarben oder Vereinswappen gelebt und gezeigt werden kann. Die gemeinschaftsstiftende Wirkung eines Trikots ist extrem groß. Ich ziehe nicht etwas an, was mir persönlich gefällt, sondern das, was mich zum Teil einer Gemeinschaft werden lässt. Obwohl wir aus wissenschaftlicher Sicht nachweisen können, welche positiven Effekte der Sport hat, hat die Politik auf die gesellschaftliche Relevanz des Sports noch immer nicht adäquat reagiert. Für den Breitensport, der die gesamte Gesellschaft umgreift, gibt es nicht die Wertschätzung, die er verdienen würde.“

Der Trikottag als nationaler Tag für den Vereinssport soll dazu beitragen, das zu ändern. Deshalb ruft der DOSB alle Sportvereine und Sportvereinsmitglieder dazu auf, sich am Aktionstag am 20. Mai zu beteiligen. Kinder sollen im Trikot zur Schule gehen und Unternehmen, Institutionen und Ministerien sind dazu eingeladen, ihren Mitarbeiter*innen an diesem Tag zu ermöglichen, im Trikot oder Sportoutfit ihres Vereins zur Arbeit zu kommen. Auch für Politiker*innen gilt die Einladung erneut – bereits in den vergangenen beiden Jahren zeigten sich zahlreiche Beteiligte aus der Bundespolitik in Vereinsfarben, darunter Nancy Faeser, Svenja Schulze, Cem Özdemir, Lars Klingbeil, Malu Dreyer und Markus Söder.

Versammelt unter #Trikottag

Wer am 20. Mai das Trikot, T-Shirt oder Sportoutfit seines Vereins anzieht, kann zudem ein Foto von sich machen und unter dem Hashtag #Trikottag in den Sozialen Medien posten. 2023 und 2024 kamen so tausende von Beiträgen zusammen, bei denen Menschen Werbung für ihre Vereine und für den Vereinssport machten.

Der DOSB stellt kostenlose Werbe- und Social Media-Vorlagen zur Verfügung, die frei angepasst werden können: Trikottag Toolbox

„Wir müssen einfach mal machen und nicht immer nur reden“

Der DOSB hat zehn Forderungen an die neue Bundesregierung aufgestellt - und wir untermauern diese in den Wochen des Bundestagswahlkampfs und der anschließenden Koalitionsverhandlungen mit der Unterstützung von Testimonials aus dem Leistungssport, um anhand von Beispielen aus der Praxis deutlich zu machen, was diese Forderungen dem organisierten Sport bedeuten. Der Link zu allen zehn Forderungen findet sich am Textende. In Folge 9 geht es um die Bewerbung um die Ausrichtung Olympischer und Paralympischer Spiele. 

Seine Schlitten hat er in den Schrank gestellt, zumindest vorübergehend. Mit einem Materialtest in Norwegen endete für Felix Loch am vergangenen Wochenende die Rodelsaison 2024/25, in der sich der 35-Jährige Silber im Einsitzer bei der WM in Whistler (Kanada) gesichert hatte und mit seinem elften Edelmetall zum alleinigen Rekord-Medaillengewinner im Einsitzer bei Welttitelkämpfen aufgestiegen war. „Ich bin froh, jetzt mal ein wenig durchatmen zu können“, sagt der Altmeister vom RC Berchtesgaden. Seine Sportleidenschaft allerdings, die macht niemals Pause, und wer mit Felix Loch über das Thema Olympia spricht, der erlebt einen Menschen, der in seiner Begeisterung fast überschäumt. Es kann deshalb niemand Besseren geben, um dem neunten Punkt der Forderungsliste des DOSB an die Bundespolitik Nachdruck zu verleihen. 

Wem es seltsam vorkommt, einen Wintersportler für Sommerspiele werben zu lassen, der kennt Felix Loch schlecht. „Die Faszination Olympischer und Paralympischer Spiele ist unabhängig von der Jahreszeit. Wer sie einmal live erlebt hat, kann das nachfühlen“, sagt der dreimalige Olympiasieger - 2010 in Vancouver im Einsitzer, vier Jahre später in Sotschi im Einsitzer und im Team. „Ich hatte das große Glück, bislang vier Winterspiele als Aktiver erleben zu dürfen. Aber als ich im vergangenen Jahr in Paris die Paralympics besucht habe, war die Gänsehaut, die ich als Fan hatte, kaum geringer. Ich bin fest davon überzeugt, dass alle, die die Chance bekommen, Olympische und Paralympische Spiele live vor Ort mitzuerleben, sich dieser Faszination nicht entziehen können“, sagt er.

Selbstverständlich ist sich Felix Loch bewusst, dass die Zahl der skeptischen Menschen in Deutschland, gerade auch angesichts der Herausforderungen unserer aktuellen Weltlage, traditionell hoch ist. Dennoch steht für ihn außer Frage, dass ein erneuter Anlauf um die Ausrichtung der Spiele als wichtiger Impuls für die Gesellschaft unerlässlich ist. „Man muss dem Ganzen einfach eine Chance geben. Paris ist dafür ein gutes Beispiel. Dort waren vorher auch sehr viele Menschen skeptisch, aber als es dann losging, hat das dem Land einen gewaltigen Schub gegeben. Genau das benötigen wir in Deutschland auch“, sagt er.

Event-Inklusionsmanager*in im Sport: Thorsten Baumeister

Die meisten dürften es kennen: Besondere Erfahrungen, die man im Kindesalter macht, vergisst man so schnell nicht. Das erste Mal im Freizeitpark, mit dem Flugzeug in den Urlaub oder die frühesten sportlichen Schritte - ganz egal in welcher Sportart. „Je jünger die Menschen, desto unvergesslicher sind die Erlebnisse, die sie machen“, sagt Thorsten Baumeister. Diesen prägenden Charakter macht sich der Event-Inklusionsmanager (EVI) auch für die Projektarbeit beim Deutschen Behindertensportverband (DBS) zu Nutze. In Zusammenarbeit mit der SINE-CURA-Schule in Gernrode (Sachsen-Anhalt) stellte er im September 2024 den Buddy-Sportabzeichentag auf die Beine: eine inklusive Form, um das Sportabzeichen abzulegen.

Neben der Koordinierung des Buddy-Sportabzeichentags begleitete Baumeister außerdem die Sportabzeichentour des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) in dessen 20. Jubiläumsjahr beratend.

„Die gemeinschaftsstiftende Wirkung eines Trikots ist extrem groß“

DOSB: Wir im organisierten Sport sprechen gern von den positiven Aspekten, die der Sport für die Gesellschaft haben kann. Welche drei sehen Sie als Sportsoziologe als die wichtigsten an, Herr Thiel?

Ansgar Thiel: Das kommt selbstverständlich auf die Perspektive an, aus der man schaut. Für mich steht die soziale Integration obenan, und zwar nicht nur die von Menschen mit Migrationshintergrund, sondern aller Menschen in einer Gesellschaft, die sich immer weiter diversifiziert. Dann die Gesunderhaltung, die sich nicht nur auf den Gesundheitssport im Speziellen, sondern auf den gesamten Sport erstreckt. Auch im Wettkampfsport wird das psychische Wohlbefinden massiv erhöht, die Wirkungen des gesamten Sportbereichs sind nachgewiesen und unbestreitbar. Und zuletzt, aber ebenso wichtig: Sinnstiftung. Im Sport kann man gleichermaßen Halt und Erfüllung durch Hingabe erleben. Damit kann der Sport dazu beitragen, dass Menschen zu sich selbst finden.

Michaela Röhrbein: Ich würde gern zwei Bereiche ergänzen. Der eine ist der Aspekt der Bildung. Vereinssport ist der größte nonformale Bildungsanbieter in Deutschland. Sportvereine bieten niedrigschwellige Bildungsangebote für Menschen jeden Alters und sozialen Hintergrunds und leisten damit einen entscheidenden Beitrag zum lebenslangen Kompetenzerwerb. Und wir lernen im Sport nicht nur die für ihn notwendigen Bewegungsabläufe, sondern auch Persönlichkeitsentwicklung, den Umgang miteinander und mit Sieg und Niederlage umzugehen, es werden Werte wie Leistung, Disziplin und Fairplay vermittelt, die in der Gesellschaft von großer Bedeutung sind. Das wichtigste Element ist für mich aber die Lebensfreude und die damit zusammenhängende Zufriedenheit, die durch Sporttreiben wachsen können.

Das spannendste Beachvolleyball-Projekt des Olympiazyklus

Gerade hat ihr neuer Trainer zu einer Antwort angesetzt, da tut Linda Bock etwas, das tief blicken lässt: Sie hält sich die Ohren zu. Die Frage an Finn Schwarmann war gewesen, welchen Zeitrahmen er seinem neuen Projekt gegeben habe. „Bis alles so läuft wie gewünscht, muss man mindestens zwei Jahre einplanen. Ein Jahr, um Erfahrung zu sammeln, ein weiteres, um sich zu konsolidieren. Dann hat man eine Grundlage gelegt“, sagt er. Linda Bock allerdings ist ein Mensch, der Dinge gern sofort erledigt. Geduld sucht man auf der Liste ihrer Eigenschaften vergeblich. Also möchte sie dem Coach am liebsten nicht zuhören; auch wenn sie natürlich weiß, dass er recht hat. 

Das Projekt, um das es geht, darf man zweifelsohne als eines der spannendsten Experimente des deutschen Sports für den Olympiazyklus bis zu den Sommerspielen in Los Angeles 2028 bezeichnen. Linda Bock, 24 Jahre alt, geboren in Borken und seit 2023 Mitglied im SSC Palmberg Schwerin, hat sich im vergangenen Jahr für einen Wechsel aus der Halle in den Sand entschieden, um im Beachvolleyball ihr sportliches Glück zu finden. Ihre Partnerin für dieses Vorhaben ist eine, die diesen Schritt selbst erst vor drei Jahren gegangen ist: Louisa Lippmann, einst Deutschlands Beste unterm Hallendach und nun plötzlich die Erfahrene in der neuen Konstellation. Und das Ganze wird begleitet vom Hamburger Stützpunkttrainer Finn Schwarmann, mit 30 Jahren gleich alt wie Lippmann und auf internationaler Bühne ein noch unbeschriebenes Blatt. Wie kann das gutgehen? 

Um diese Frage zu erörtern, sitzen wir an einem sonnigen Mittag Anfang März am Bundesstützpunkt Hamburg. Das erste Turnier der Saison 2025, zu dem Lippmann/Bock von diesem Mittwoch und hoffentlich bis Sonntag in Yucatan (Mexiko) antreten werden, ist zum Zeitpunkt des Gesprächs noch zwei Wochen hin, wirft aber seine Schatten längst voraus. „Es wird Zeit, dass es endlich losgeht, damit wir wissen, wo wir im internationalen Vergleich stehen“, sagt Louisa Lippmann, die in puncto Ungeduld ihrer neuen Spielpartnerin in nichts nachsteht. Im Trainingslager auf Teneriffa Ende Februar habe es sich erstmals angefühlt, als sei die Kennlernphase abgeschlossen. „Deshalb wird es uns guttun, jetzt alles im Wettkampf zu überprüfen“, sagt Louisa. 

Auf die Frage, wie das gutgehen kann mit ihr und Linda und der komplett neuen Konstellation, gibt die 1,90 Meter große Angriffsspezialistin von den Recycling Volleys Berlin eine Antwort, die für sie als Kopfmensch, als den sie sich bezeichnet, typisch ist. „Ich finde das Interessanteste an unserem Projekt, dass wir noch so viel Luft nach oben haben. Wir sind ganz am Anfang und haben alle unglaublich Lust darauf, gemeinsam etwas zu entwickeln. In dieser Konstellation habe ich am meisten Vorstellungskraft entwickelt, was wir daraus machen können. Aber ob es gutgehen wird, können wir erst in ein paar Jahren sagen.“ 

„Sanierung der Sport-Infrastruktur kommt bei den Menschen an“

„Ein neuer Sportplatz, ein saniertes Schwimmbad, ein renoviertes Vereinsheim, ausreichend und ausgebildete Übungsleiter*innen und Engagierte bedeuten konkrete und sichtbare Fortschritte für unser Land und insbesondere unsere 86.000 Sportvereinen. Das kommt bei den Menschen vor Ort an und sorgt für Optimismus. Wir benötigen von der nächsten Bundesregierung jetzt dieses Signal des Aufbruchs, um unser Land zukunftsfähig aufzustellen“, forderte DOSB-Präsident Thomas Weikert.

„Wir sollten Trainerinnen und Trainer bezahlen wie im Lehramt“

Der DOSB hat zehn Forderungen an die neue Bundesregierung aufgestellt - und wir untermauern diese in den Wochen des Bundestagswahlkampfs und der anschließenden Koalitionsverhandlungen mit der Unterstützung von Testimonials aus dem Leistungssport, um anhand von Beispielen aus der Praxis deutlich zu machen, was diese Forderungen dem organisierten Sport bedeuten. Der Link zu allen zehn Forderungen findet sich am Textende. In Folge 8 geht es um Qualität und Qualifikation.

Sie ist Olympiasiegerin im Teamsprint, holte sechs Weltmeistertitel im Bahnradsport. Sie ist Vizepräsidentin im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), sitzt im Vorstand der Sporthilfe Rheinland-Pfalz. Sie hat einen C-Trainerschein und gibt in Vertretung Kurse an einem Sportgymnasium in ihrer Heimat Kaiserslautern. Es ergibt also aus mehreren Gesichtspunkten absolut Sinn, sich mit Miriam Welte über das Thema auszutauschen, das im Breiten- und Leistungssport alle betrifft: die Gewinnung, Aus- und Weiterbildung sowie Wertschätzung von Trainer*innen und Übungsleiter*innen. „Es ist ein Bereich, der mir extrem am Herzen liegt, weil diese Position eine immense Wichtigkeit hat, aber leider oft nicht so behandelt wird“, sagt die 38-Jährige.

Die Lage ist bekannt, und sie ist angespannt. Die Mitgliederzahlen in den rund 86.000 Sportvereinen in Deutschland steigen, mehr als 28 Millionen organisiert Sporttreibende sind ein Rekordwert, den der DOSB im vergangenen Jahr gefeiert hat. Dass all diese Menschen Anleitung und Betreuung benötigen, liegt auf der Hand. Die Nachwuchsgewinnung im Trainer*innenbereich ist allerdings ein genauso hartes Geschäft wie der Kampf, das vorhandene Personal bei der Stange zu halten. Und das hat Gründe, die Miriam Welte benennen kann. „Die Finanzierung im Hauptberuf wird immer schwieriger. Die Gehälter, die Berufseinsteiger beziehen, sind fast schon prekär. Dafür erwarten wir aber, dass Trainerinnen und Trainer regelmäßig an den Wochenenden oder spätabends zur Verfügung stehen und ihre Freizeit opfern. Ich kann verstehen, dass da viele ins Überlegen kommen, ob der Beruf noch der richtige für sie ist“, sagt sie.

Erste gemeinsame (E)Quality Time des Ressorts Diversity

Die (E)Quality Time ist wieder zurück und wird zukünftig gemeinsam vom Ressort Diversity gestaltet und sich einer größeren Themenvielfalt im Bereich Diversity widmen.  
 
Seid dabei am 27. März 2025 von 17.00 - 18.00 Uhr zum Thema Antifeminsmus

Sexistische und queerfeindliche Kommentare gehören auch im Sport zur traurigen Realität. Besonders besorgniserregend ist der zunehmende Antifeminismus. Dieser lehnt Geschlechtergerechtigkeit, sexuelle Vielfalt und die Gleichberechtigung von FLINTA*-Personen ab. Er beruft sich auf vermeintlich traditionelle Werte, betrachtet Geschlechterrollen als biologisch vorgegeben und diffamiert Emanzipation als übertriebene political correctness.
 
Gemeinsam mit Alexandra Faulhaber von der Sportjugend Hessen wollen wir in der 24. (E)Quality Time herausfinden, was Antifeminismus bedeutet und welchen Bezug es zum Sport gibt. Das einstündige Format startet mit einem Expert*innen-Input und soll informieren und anregen. Abschließend gibt es die Möglichkeit Fragen zu stellen und sich auszutauschen.

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